Bewegungsanalyse

Grundlagen zur Bewegungsanalyse

Der menschliche Fuß ist ein kompliziertes Gebilde, das aus sieben Fußwurzelknochen, fünf Mittelfußknochen und 14 Zehenknochen besteht. Diese Knochen sind über 33 Gelenke miteinander verbunden, sie werden von 20 Muskeln und 114 Bändern stabilisiert und in Bewegung gehalten. Der Fuß ist tagtäglich einer hohen Belastung ausgesetzt, so dass auch kleinere statische Veränderungen große Auswirkungen auch auf den gesamten Bewegungsapparat haben können.

Zusätzlich ist der menschliche Gang ein komplexer Bewegungsablauf, der von vielen Variablen abhängig ist. Störungen können zu hartnäckigen Schmerzen führen, die über Muskelketten bis in den Rücken hinein strahlen. Eine rein statische Untersuchung beim Arzt kann nicht immer die Störungen im Bewegungsablauf ersichtlich machen. Dazu dient die Bewegungsanalyse.

Die videogestützte Laufbandanalyse erfasst den Bewegungsablauf beim Laufen auf einem speziellen Laufband durch Videoaufnahmen. Bei einigen Systemen messen Drucksensoren gleichzeitig die auf das Laufband wirkenden Kräfte. Es wird also gleichzeitig eine dynamische Fußdruckmessung durchgeführt.

Der nachgeschaltete Arzt bewertet dann in einer klinischen Untersuchung, ob z. B. beklagte Knieschmerzen ihre Ursache im Knie selbst haben oder durch eine Störung im Bewegungsablauf hervorgerufen werden.

Laufbandanalyse und Bewegungsanalyse

Laufbandanalysen werden in Schuh- oder Sportgeschäften teilweise gratis durchgeführt. Was ist der Unterschied zu einer Bewegungsanalyse?

In Schuh- oder Sportgeschäften stützen sich die Verkäufer alleine auf die Videoanalyse und sie wird meistens bei Gesunden durchgeführt.

Bei der Bewegungsanalyse wird die Ursache von Schmerzen untersucht, dabei stützt man sich nicht alleine auf die Laufbandanalyse, sondern man bewertet diesen Befund mit einer zusätzlichen Untersuchung bei einem dazu ausgebildeten Arzt, zumeist bei einem Orthopäden oder Sportmediziner.

Bewegungsanalyse

Bei der Bewegungsanalyse werden nicht allein die Funktion der Füße, sondern auch der Ablauf der Beingelenke, des Beckens und das Verhalten der Wirbelsäule im Gangbild betrachtet.

Nicht immer ist zum Beispiel an Schmerzen im Oberschenkel auch selbiger schuld.  Vor allem der Rücken verlagert bei Problemen seine Schmerzzentren. So kann es sich anfühlen, als ob die Hüfte oder der Oberschenkel Probleme macht, in Wirklichkeit aber der Rücken Ursache für den Schmerz ist. Andererseits führen Fußfehlstellungen über veränderte Muskelzüge zu Knie- und Hüftschmerzen, deren Auswirkungen bis in den Rücken ziehen.

Diese Probleme kann nur ein ausgebildeter Arzt aufdecken, weswegen bei Beschwerden nicht lange ausschließlich mit dem Schuhwerk experimentiert, sondern eine Bewegungsanalyse durchgeführt werden sollte.

Eine Bewegungsanalyse ist nicht Bestandteil der vertragsärztlichen Versorgung.

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